Quantcast
Channel: Blog - Flyer, Visitenkarten etc. vom Flyertaxi
Viewing all articles
Browse latest Browse all 10

Plakate – Wie und warum sind eigentlich Plakate entstanden?

$
0
0

Historische Entwicklung von Plakaten und Poster

Wie und warum sind eigentlich Plakate entstanden?

Zuerst waren es einfache Mitteilungen an eine anonyme Gruppe von beliebigen Empfängern.  Schon im 16. Jahrhundert wollten einige Niederländer Ihre Befreiungskämpfe öffentlich proklamieren und plackten, so wie sie es nannten, Flugblätter an  die Hauswände. Genau genommen bezeichnete der Satiriker Johann Fischart die „öffentliche Bekanntmachung“ im Jahr 1578 als Plakat.

Das moderne Bildplakat hat sich erst in den letzten drei Jahrhunderten entwickelt und in der ganzen Zeit hat es sich bis heute kaum verändert. Es ist groß, farbig und auffällig gestaltet. Auch das Bild, wenn vorhanden, ist im Verhältnis zur Schrift sinnvoll angeordnet. Das Plakat ist damals wie heute nicht mehr wegzudenken und als Werbemittel unverzichtbar. Der technische Fortschritt im 21. Jahrhundert ermöglichte, dass Entwurfstechniken auch fortschrittlicher wurden. Einfache Fotos werden mit Hand von einem Bildbearbeitungsprogramm wie Adobe Photoshop beispielsweise zu kleinen Kunstwerken. Vielseitiges Kaschieren einzelner Makel sind in Sekunden möglich, sodass eine Fotomontage leicht realisierbar ist. Andere Gestaltungsmittel wie Airbrush verleiht Bildern auch ein effektvolles Merkmal, welches den Betrachter visuell mitreißt.

Außerdem sind die Drucktechniken natürlich auch ganz andere als vor rund hundert Jahren. Früher gab es beispielsweise die Farblithografie, eines der ältesten Flachdruckverfahren. Es wurde sukzessive durch den Fotooffsetdruck abgelöst.

 

Auf den ersten richtigen Plakaten wurden zu Anfang nur Tanzlokale und vereinzelt Verbrauchsartikel beworben. Der „Film“ sollte dann auch durch Plakate bekannt gemacht werden. Es folgten weitere Themenbereiche wie „Sport“ und „Reisen“. Jedoch war bis dato auch ein weites Feld für politische Beeinflussung geboren, sodass eine Propagandawelle die Folge war.

Nach dem Jahr 1900 hat das an sich einflussreiche Plakat als Werbemittel, im Vergleich zu anderen Medien, leider immer mehr an Bedeutung verloren. Teil dieses Phänomens ist die zunehmende Abstimmung mit anderen Werbemitteln, sodass eine Corporate Identity insgesamt heutzutage zu erkennen sein sollte.

Alte französiche Palakte.

Betrachten wir aber die Jahre zwischen 1890 und 1910, war die Absicht das Plakats als Werbemittel fungieren zu lassen, teilweise noch gar nicht zu erkennen. Die Absicht definierte sich nicht ausschließlich als Bekanntmachung. Hierfür war ein Grund die einhergehende Diskussion über Begrifflichkeit des Plakats. Gilt es schon als Kunst oder nur als Gebrauchsgegenstand. Ein anderer Grund war das große Mitwirken vieler Künstler zu der Zeit. Bis Ende des 19. Jahrhundert zogen sich Drucker bzw. Lithografen, Künstler zur Hilfe hinzu.

Jules Cheret war als Vorreiter anzuerkennen. Er hat durch sein einzigartiges Können hochwertige Plakate geschaffen. Zudem hatte die vereinfachte Farblithografie eine erhebliche Stückkostensenkung zur Folge. So wurden in der Zeit hochwertige Plakate weit verbreitet.

Bald folgten weitere Künstler wie Eugene Grasset, Pierre Bommard und Alphonse Mucha.

Die idealistische Betrachtungsweise ging nach dem 19. Jahrhundert jedoch endgültig verloren und Gebrauchsgrafiker wie z.B. Julius Klinger waren gefragt. Die einflussreichsten Plakatgestalter waren aber Herbert Bayer und Joost Schmidt. Beide waren seit 1921 Schüler und Geselle der  Bauhaus Universität.

Weitere Plakatgestalter, die von der Bauhaus Universität kamen, folgten. Es gab Karl Staub, Max Gerhard und Max Bill, die auch nennenswert sind. Alle haben Formen vereinfacht, die ausschlaggebend für „Art Deco“ waren. Diese neue internationale Stilrichtung umfasste alle Lebensbereiche.

Leider wurde das Plakat aber auch immer wieder zur Beeinflussung der Bevölkerung als politisches Plakat bzw. Kampfplakat, wie im 1.und 2. Weltkrieg, missbraucht. Nach Kriegsende hatte das Plakat wiederum aber nur einen begrenzten Einfluss auf die Bevölkerung.

Mitte der 70er bis in die frühen 80er Jahre setzte sich dann aber der Internationale Schweizer Stil, kurz der „Swissstyle“, in Zürich und Basel durch. Es folgte weitere grafischen Stile wie das „Postmodernes Design“, der „Memphis“- und der „Retro“- Stil. Jedoch stellten alle Stile ausschließlich nur kurzlebige Trends dar. Sie wurden seither nie von irgendeiner dominierenden Richtung im Gestaltungsstil von Plakaten abgelöst.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 10

Latest Images

Trending Articles





Latest Images